Editorial | Peter Reuter | INDat Report 10_2019 | Dezember 2019
Gute Zeiten, schlechte Zeiten
Die Zeiten ändern sich bekanntlich. Auch wenn der traditionelle, faktenbasierte Jahresrückblick auf das Insolvenz- und Restrukturierungsgeschehen wieder nur punktuell und exemplarisch erfolgen kann, verdeutlicht er dieses Mal einen Trend, den kürzlich ein Kreditversicherer als wesentliche Zunahme der Großinsolvenzen bezeichnet hat. Auffallend in der Rückschau ist die beträchtliche Zunahme von Insolvenzen, bei denen 500 oder mehr Mitarbeiter betroffen sind, Beschäftigtenzahlen von über 1000 sind im zurückliegenden Jahr keine Seltenheit. Unter den visiblen Fällen häufen sich besonders die Automobilzulieferer, von denen bekanntlich viele den Transformationsprozess nicht bewältigen können. Auch die publik werdenden vorinsolvenzlichen Restrukturierungen zeigen, dass ein wirtschaftlicher Wandel im Gange ist.
Da kommt das zumindest bei Restrukturierern seit Langem vermisste präventive Werkzeug zur rechten Zeit – wenngleich in Europa als Schlusslicht, da man in Deutschland nur auf das Insolvenzverfahren mit dem ESUG-Update gesetzt hatte. Ob allerdings »präventiv« bei vielen Krisenfällen noch funktioniert, steht auf einem anderen Blatt.
Dieser Jahresrückblick offenbart auch, da so verdichtet dargestellt, welche Berater und Insolvenzverwalter bzw. welche Kanzleien und Einheiten sicherlich als recht gut mandatiert und bestens bestellt gelten können. Da aber die Prognosen von einer deutlichen Zunahme der Schieflagen sprechen, ist davon auszugehen, dass noch viel mehr Experten für Sanierung, aber auch für geplante Liquidationen im kommenden Jahr zum Zuge kommen werden.
In diesem Sinne verbunden mit den besten Wünschen
für den Jahresausklang und das kommende Jahr
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